Hegegemeinschaft „Biotopverbund Dinkelberg-Wiesental“ gegründet

42 Gründungsmitglieder schlossen sich gemäss Paragraph 47 des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes (JWMG) zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammen

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Jäger gründen Hegegemeinschaft „Biotopverbund Dinkelberg-Wiesental“ 
Jagdpächter, Eigenjagdbesitzer und Vertreter von Jagdgenossenschaften gründeten jetzt in Schopfheim die Hegegemeinschaft „Biotopverbund Dinkelberg-Wiesental“.

Auf Initiative der Hegeringe Dinkelberg und Wiesental der Badischen Jäger Lörrach e.V. schlossen sich die 42 Gründungsmitglieder gemäss Paragraph 47 des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes (JWMG) zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammen. Sie wird sich künftig der Biotpoverbesserung, der Wildtierhege sowie der Bejagung von Beutegreifern widmen. Vertreten wird die Hegemeinschaft durch Dr. Jochen Spickermann als Geschäftsführer und Dr. Christoph Threde als Stellvertreter.

Der Hegeringleiter des Dinkelbergs, Roland Heller, sein Stellvertreter Dr. Christoph Threde sowie die Naturschutzbeauftrage der Kreisjägervereinigung, Gudrun Roser, hatten die Gründung vorbereitet. Threde erläuterte der Versammlung die Hintergünde, die eine Hegegemeinschaft notwendig machen. „Wir haben im Bereich Dinkelberg/Wiesental eine für Wildtiere wenig durchlässige Landschaft. Verkehrsadern und Siedlungen zerschneiden den Lebensraum, und das führt zu einer Verinselung der Bestände.“ Die Jägerschaft möchte nun in Zusammenarbeit mit anderen Landschaftsschutzverbänden die bestehenden Wildkorridore erhalten bzw. weiter ausbauen. Durch Massnahmen zur Verbesserung der Biotope soll zusätzlicher Lebensraum für das Wild geschaffen werden. „Wir wollen, dass sich alle Wildtiere, egal ob Hirschkäfer oder Rothirsch, frei bewegen können“, so Threde.

Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei die Hege des Feldhasen, der in den Revieren des Dinkelbergs und entlang der Wiese fast überall in kleinen Stückzahlen vorkommt. Um seinen Bestand zu schützen, gilt es die Struktur der Biotope zu verbesseren, beispielsweise durch die Pflanzung von Feldgehölzen, die Anlage von Blühstreifen an Ackerrändern oder den Erhalt kleiner Brachflächen. Damit aber nicht genug. Auch die Bejagung von Füchsen und anderen Prädatoren spielt bei der Hege des Niederwilds eine wichtige Rolle.

„Der Fuchs ist ein Gewinnertyp,“ meint dazu Threde. „Verbesserungen des Lebensraums kommen allen Wildarten zu Gute, auch den Beutegreifern. Dem müssen wir Jäger zum Schutz des Niederwilds mit einer nachhaltigen Bejagung begegnen.“ Deshalb verpflichten sich die Mitglieder der Hegegemeinschaft auch zu einer intensiven Bejagung des Jungfuchses in der Zeit vom 1. Mai bis 31. Juli. Um einen Anreiz für die Jäger zu schaffen, soll in Zusammenarbeit mit Gerbern, Kürschnern und Präparatoren die Verwertungskette für Fuchsbalge weiter ausgebaut werden.

Den Erfolg der Massnahmen wird die Hegegemeinschaft durch Monitoring der Feldhasenbestände und Meldung der Abschusszahlen bei den Beutegreifern gegenüber der unteren Jagdbehörde dokumentieren. Diese hat auch jetzt bei der Gründung des „Biotopverbundes Dinkelberg-Wiesental“ das letzte Wort, da sie die Hegegemeinschaft genehmigen muss. „Die Staatsreviere machen zwar nicht mit, aber alle anderen sollten zusammenspannen, damit wir am Ende keinen Flickenteppich habe,“ sagte Hegeringleiter Heller. Er appelierte an die Gründungsversammlung, im Sinne des gemeinsamen Anliegens, der Bioptopverbesserung, mit anderen Interessenverbänden wie Bauernverband (BHLV), dem Landschaftserhaltungsverband (LEV), dem NaBu oder BUND zusammenzuarbeiten.  

In den nächsten Wochen beabsichtigen weitere Hegeringe der Badischen Jäger Lörrach e.V. Hegegemeinschaften für Fasan bzw. Auerwild ins Leben zu rufen.