Die Hundeflüsterer der Badischen Jäger Lörrach
Am 16ten April startete der jährlich stattfindende Vorbereitungskurs zur jagdlichen Brauchbarkeit unserer Jagdhunde. 14 Hundeführer werden darauf vorbereitet sich mit ihren Schützlingen im Herbst der Prüfungsherausforderung für die „Nachsuche im Schalenwildrevier“ und der „Erweiterten Brauchbarkeit in Feld und Wald“, zu stellen.
Wir möchten hier aber nicht auf die einzelnen Prüfungsinhalte eingehen, sondern einmal die Personen in den Vordergrund stellen, welche seit vielen Jahren diesen Kurs organisieren und ihr ganzes Herzblut in die Ausbildung unserer Hunde stecken.
Erst wenn man selbst am Kurs teilnimmt, sich der intensiven Ausbildung eines Jagdhundes widmet, sieht man den Aufwand, der hinter der Vorbereitung jedes einzelnen Kurstages steckt, wie viele Laufkilometer abgespult werden müssen, um für jeden Übungstag sechs 400m Übungsfährten mit Schweiß zu verziehen und das Ende der Fährte mit einer Rehdecke zu markieren.
„So realitätsnah wie möglich“
Alles soll so realitätsnah wie möglich aussehen. So werden auf der Fährte Haken geschlagen und Wundbetten erstellt und mit Schweißtropfen die Fährte des kranken Stückes nachgestellt.
Außerdem werden die Fächer des Apportierens, das Bringen von Haar und Federwild intensiv mit Praxisarbeit behandelt. Die Lehrgangsleiter müssen nicht nur auf jede Hunderasse eingehen, vielmehr noch auf jedes einzelne Individuum, was die Ausbildung nicht einfacher macht. Was dem Ganzen das Krönchen aufsetzt ist das Einfühlungsvermögen in die Hundeführer, welche ihren Hund berechtigter Weise immer für den besten und schönsten halten. Kritik oder Feedback wird dann vielleicht manchmal persönlich genommen. Lässt man die Kritik aber erst einmal wirken und setzt Übungen und Tip‘s zu Hause um, dann kommt man in den meisten Fällen schnell zu einem positiven Ergebnis, welches schlussendlich auch zu einem positiven Prüfungsergebnis und Prüfungserlebnis für Hundeführer und ihre Schützlinge führt.
Aber wer sind die „Hundeflüsterer“ der Badischen Jäger Lörrach?
Nadine Rombach, die Frau im Hundewesen, seit fast 10 Jahren aktiv im Hundewesen bringt sich in allen Disziplinen der Hundeausbildung ein. Schon nach wenigen Minuten im Gespräch mit Nadine hört man viel Fachwissen und das ruhige Wesen rundet die Kompetenz hervorragend ab. Nadine führt eine Labradordame und ist die stellvertretende Hundeobfrau in der Kreisjägervereinigung Lörrach.
Michael Schrötel begleitet seit über 20 Jahren diesen Kurs und nach jedem Übungstag freut er sich, wenn vor allem den Hundeführern wieder mehr Führungskompetenz beigebracht werden konnte. Eine seiner Disziplinen ist das ausgesprochen ruhige und kompetente Coaching der Nachsuche. Michael selbst führt mit größter Begeisterung einen Deutsch Drahthaar.
Karlheinz Schlozer, stellvertretender Obmann Hundewesen, der seit über 25 Jahren die Gespanne ausbildet, viele Hunde zur und durch die Prüfungen geführt hat, überzeugt durch seine Ruhe und Gelassenheit, welche schon so Manchem die Prüfungsangst nehmen konnte. Karlheinz führt mit viel Liebe einen Großen Münsterländer.
Hans Büchelin, Obmann Hundewesen, das Urgestein, der seine Fachkompetenz seit über 35 Jahren im Kreisverein einbringt, führt sein Amt mit Begeisterung und kann auf viele ausgebildete Hunde und Hunderassen zurückblicken. Hans freut sich immer wieder, wenn die Gruppe erfolgreich die Übungstage absolvieren konnten. Hans selbst führt seit vielen Jahren zwei Deutsch Drahthaar.
„Versicherungsschutz durch bestandene Brauchbarkeit“
Hunde, welche an Treibjagden eingesetzt werden, sind immer einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass diese Hunde einen Versicherungsschutz erhalten, welcher, z.B. durch Bestehen der Brauchbarkeit des Moduls 1 gewährleistet wird.
Verletzungen durch wehrhaftes Wild, vor allem durch Schwarzwild, können nicht nur zu empfindlich hohen Tierarztkosten führen, sondern auch zum schmerzhaften Verlust eines „Familienmitgliedes“.
Um diese Kosten, neben den vielen privaten Ausgaben der Hundeaufzucht, Hundeausbildung und Hundehaltung, nicht selbst tragen zu müssen, erhalten die Jagdhunde nach erfolgreich bestandener Prüfung den wohlverdienten Versicherungsschutz und dürfen somit an Treibjagden teilnehmen. Eines sei hier nochmals angemerkt: ohne die zahlreiche Ausbildung und den Einsatz von Jagdhunden, wären viele Treibjagden nicht so effizient, geschweige denn überhaupt möglich.
Abschliessend nochmals ein großes Dankeschön für den langjährigen, ehrenamtlichen und professionellen Einsatz im Hundewesen für den Kreisjägerverein Lörrach. (Wa)